Entsprechend des „Masterplan 2028“ der münsterischen Universitätsmedizin soll entlang des Rishon-le-Zion-Rings und auf dem derzeitigen Parkplatz am Coesfelder Kreuz sowie der angrenzenden Wuerspange zur Domagkstraße sukzessive ein neuer Forschungscampus Ost entwickelt werden.
Der zentrale Gebäudekomplex sollen dabei das MedForCe (Medizinisches ForschungsCentrum) mit dem BBIM (Body & Brain Institut) werden.
Im Rahmen eines vom Land Nordrhein-Westfalen mit insgesamt EUR 370 Mio. finanzierten Medizinischen Modernisierungsprogramms („MedMoP“) werden auf dem Gelände des UKM voraussichtlich in den nächsten Jahren elf Bauprojekte zur Sanierung und Neubau von Gebäuden realisiert, um eine moderne Versorgung der Patienten zu gewährleisten und eine Forschung zu ermöglichen, die im globalen Wettbewerb bestehen kann.
Dabei ist das umfangreichste Projekt des MedMoP der Neubau des MedForCe, mit dem im nördlichen Bereich des Albert-Schweitzer-Campus die bisher räumlich verteilten Institute für Mikrobiologie, Virologie und Hygiene an einem Standort zusammengeführt und weitere Forschungsverfügungsflächen realisiert werden sollen, um eine effiziente und leistungsstarke bauliche Infrastruktur zu schaffen. Das MedForCe ist als hoch modernes Laborgebäude von besonderer Bedeutung für die zukünftige Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Münster.
Ergänzt wird das MedForCe durch das BBIM, bei dem es sich um ein eigenständiges aber vielfach mit dem MedForCe vernetztes Gebäude handelt. Sowohl die Innerstruktur (identische Laborcluster), als auch das innere und äußere Erscheinungsbild beider Projekte ergänzen sich. Beide Gebäude haben einen separaten Zugang zur Domagkstraße und eine unabhängige Vertikalerschließung, aber eine gemeinsame Logistik. Neben Standardbüro- und Laborflächen sind im BBIM eine GMP Facility vorgesehen, sowie eine durchflusszytometrische Einheit und ein RNA-Sequencing Labor.
Das von Nickl Architekten entworfene Gebäude besteht aus vier Baukörpern, die sich schneiden und dabei jeder einen eigenen und unabhängigen Hof bewahren. Die Raumverteilung sieht eine klare Trennung zwischen den Forschungslaboren vor, die den nördlichen Teil des Baus einnehmen und dem Zentrum für medizinische Mikrobiologie und Hygiene, das im südlichen Teil angeordnet ist. Das Foyer ist der Treffpunkt zwischen Außen und Innen und zwischen den Gebäudeteilen des Bauwerks. Es ermöglicht den Zugang von zwei Seiten, wodurch das Gebäude sowohl der Stadt, als auch dem Klinikum zugewandt ist.
Die Seminar-, Besprechungs- und Aufenthaltsräume sind auf den ersten beiden Obergeschossen über emporenartige Brücken zu erreichen, die die offene Raumwirkung unterstützen und vielfältige Sichtkontakte zwischen den einzelnen Ebenen und dem darunterliegenden Foyer zulassen. Aus dieser Mitte heraus sind alle Forschungsbereiche und Büroräume ringförmig, entsprechend der Gebäudetypologie, angelegt. Ihre Raumaufteilung kann flexibel an die jeweiligen Arbeitsabläufe angepasst werden. Zusätzliche, vorerst ungenutzte Versorgungsschächte erlauben eine spätere Nachrüstung und technische Anbindung nahezu aller Bereiche im Gebäude.
Der Neubau bildet den nordöstlichen Abschluss des Klinikareals und ist im südlichen Bereich an die zukünftige Campusmagistrale angebunden.
MedForCe Neubau Medizinisches ForschungsCentrum & BBIM Neubau Body and Brain Institut Münster Bauherr: UKM Infrastruktur Management GmbH, Münster Leistung: LP 3 – 8 Bauvolumen: ca. 130 Mio. EUR Besonderheiten: S3-Laborbereiche EHEC-Labor Biomaterialbank Weiteres: Forschungs- und Betriebsflächen MedForCe NF 1-6 bis zu 5.800 m² Forschungsverfügungsflächen MedForCe NF 1-6 bis zu 6.850 m² Forschungs- und Betriebsflächen BBIM NF 1-6 von ca. 3.850 m²